Altstadt Jerusalem

Altstadt Jerusalem im muslimischen Viertel. (© Matthias Hinrichsen)

Die Altstadt Jerusalem, der geographische Mittelpunkt der größten Stadt Israels, ist von einem Mauerring umgeben und wird von zwei Hauptverkehrsachsen durchzogen, dem Cardo maximus als Nord-Süd-Achse vom Damaskustor zum Zionstor und dem Decumanus maximus als West-Ost-Achse vom Jaffator bis zum Kettentor. Die Straßengeometrie der Altstadt Jerusalem orientiert sich im Wesentlichen an der römisch-byzantinischen Ordnung.

Grenzen Altstadt Jerusalem

Die Grenzen der vier Stadtviertel in der Altstadt Jerusalem aus dem 19. Jahrhundert befinden sich entlang dieses historischen Straßenkreuzes. Die Viertel sind ethnisch-religiös bedingt: jüdisches, muslimisches, christliches und armenisches Viertel. Sie sind durchzogen von einem Labyrinth an größeren und kleineren Gassen. Die Altstadthäuser vereinen Wohn- und Geschäftsgebäude sowie kleinere Handwerksbetriebe, oftmals in den Kellerräumen.

christliche Viertel Altstadt Jerusalem

Das christliche Viertel der Altstadt Jerusalem. (© Matthias Hinrichsen)

Die umgebende Mauer der Altstadt Jerusalem, wie sie heute existiert, entstand zwischen 1535 und 1538 unter Süleyman dem Prächtigen. Bis zum 19. Jahrhundert bildeten Araber die Mehrheit in dem ein Quadratkilometer großen Areal. In dieser Zeit kamen vermehrt jüdische Siedler nach Jerusalem, viele von Ihnen zogen in die Altstadt Jerusalem, andere gründeten die ersten Siedlungen vor dessen Toren, wie zum Beispiel Mishkenot Shaananim gegenüber dem Jaffator, auf dem aus dieser Zeit die Montefiore Windmühle als Zeitzeuge steht.

armenische Viertel Jerusalem Altstadt

Das armenische Viertel in der Jerusalemer Altstadt ist geprägt von Kunst, Tradition und Seriösität. (© Matthias Hinrichsen)

Während des Ersten Weltkriegs 1917 eroberten die Briten unter General Allenby die Stadt von den Türken. Während dieser Zeit stiegen die gewalttätigen Konflikte zwischen Juden und Moslems erheblich an, 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg wurde dieser historische Teil Jerusalems erheblich in Mitleidenschaft gezogen und 1950 (unter Zustimmung Israels) der Ostteil durch Jordanien annektiert. Immer mehr verfiel das sogenannte Ostjerusalem, bis 1967 israelische Truppen im Sechstagekrieg die gesamte Altstadt Jerusalems befreit bzw. erobert wurde (je nach Sichtweise). Politischer Höhepunkt im Jahr 1980 war die Ernennung Jerusalems als Einheit und „unteilbare Hauptstadt Israels“, zum dem auch der Ostteil Jerusalems zählt. Diese Maßnahme, die im sogenannten Jerusalem-Gesetz niedergeschrieben wurde, schlug hohe politische Wellen, unter anderen den Umzug aller ausländischer Botschaften nach Tel Aviv als Protest gegen diese einseitige Maßnahme.

Altstadt Jerusalem wird Weltkulturerbe

Besonderer kultureller Höhepunkt in der Geschichte Jerusalems war 1981 die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe. Im Jahr darauf musste sie in Rote Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen werden, bedingt durch die politischen Spannungen und konträren Machtverhältnisse.

In der heutigen Altstadtmauer sind insgesamt acht Tore: Damaskustor, Dungtor, Goldenes Tor, Herodestor, Jaffator, Löwentor, Neues Tor und Zionstor.

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