Hund Sammy Davies Jr. Jr. ist zwar verhaltensgestört, ersetzt aber die Augen des Fahrers. (© ZDF und Neil Davidson)
Hund Sammy Davies Jr. Jr. ist zwar verhaltensgestört, ersetzt aber die Augen des Fahrers. (alle Fotos dieser Seite: © ZDF und Neil Davidson)

Hund Sammy Davies Jr. Jr. ist zwar verhaltensgestört, ersetzt aber die Augen des Fahrers. (alle Fotos dieser Seite: © ZDF und Neil Davidson)

(Everything Is Illuminated)
Spielfilm, USA 2005 – ZDF
Moral/Ethik/Gewissen

Den Amerikaner erwartet ein herzlicher Empfang in der Ukraine (Eugene Hutz, vorne).

Den Amerikaner erwartet ein herzlicher Empfang in der Ukraine (Eugene Hutz, vorne).

Die Darsteller:
Alex – Eugene Hutz
Jonathan Safran Foer – Elijah Wood
Lista – Laryssa Lauret
Großvater – Boris Leskin / und andere
Regie – Liev Schreiber
Länge: 102 Minuten

Jonathan ist ein amerikanischer Jude, der ein obsessives Verhältnis zur Vergangenheit seiner Familie pflegt. Pedantisch sammelt er Objekte, die als „letzte Zeugen“ von seinen Vorfahren künden. Als er am Sterbebett seiner Großmutter ein altes Foto überreicht bekommt, auf dem sein Großvater und eine Frau namens Augustina abgebildet sind, beschließt Jonathan, in die Ukraine zu reisen: auf den Spuren seines toten Großvaters und der Frau, die ihn vor den Nazis gerettet haben soll.

Auch kulinarisch sind die drei nicht immer einer Meinung (v.l.n.r., Boris Leskin, Eugene Hutz, Elijah Wood).

Auch kulinarisch sind die drei nicht immer einer Meinung (v.l.n.r., Boris Leskin, Eugene Hutz, Elijah Wood).

Als Reiseleiter und Dolmetscher engagiert er Alex von der „Jewish Heritage Tours“, die sich darauf spezialisiert hat, amerikanische Juden durch das Land ihrer Vorfahren zu chauffieren. Alex empfängt Jonathan gemeinsam mit seinem Großvater, einem leidenschaftlichen Antisemiten, der aus unerfindlichen Gründen behauptet, blind zu sein. Mit von der Partie ist außerdem die „Blindenhündin“ Sammy Davis jr. jr., die sich umgehend auf den Hundehasser Jonathan stürzt. Als der zugeknöpfte Jonathan nach einigen Abenteuern schließlich auf ein kleines Haus in einem Sonnenblumenfeld stößt, findet er darin inmitten unzähliger Erinnerungsstücke eine sehr alte Frau: die letzte Hüterin der Erinnerung an das tragische Ende des Örtchens Trachimbrod während des Zweiten Weltkriegs.

Mit Jonathan Safran Foers Roman „Alles ist erleuchtet“ wählte der amerikanische Schauspieler Liev Schreiber als Vorlage für sein Regiedebüt 2005 einen literarischen Welterfolg, der auf den ersten Blick unverfilmbar scheint. Doch mit dem Mut zur Auslassung und Ex-Hobbit Elijah Wood in der Hauptrolle gelang ihm ein wunderbares Roadmovie. Schwarzer Humor und die Melancholie der Erinnerung an eine schreckliche Vergangenheit sind die erzählerischen Grundmotive dieser Literaturverfilmung.

(Text + Bild: 3sat)

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