Tefillin an Arm und Kopf bei jüdischen Männern. (© Matthias Hinrichsen)

Tefillin an Arm und Kopf bei jüdischen Männern. (© Matthias Hinrichsen)

Tefillin sind Gebetsriemen, die im Judentum häufig verwendet werden. Es handelt sich dabei um eine schwarze Lederkapsel, in der sich Verse der Tora auf Pergamentrollen geschrieben befinden. Die Kapsel ist beidseitig mit Lederriemen verbunden und wird um Stirn und Arm gebunden . In der Tora findet sich die Anordnung Gottes, Tefillin zu tragen, doch im Judentum verbirgt sich noch eine weitere Weisheit dahinter. Tefillin sollen Kopf, Hand und Herz zu einer Einheit verbinden. So sollen diese drei einzelne Einheiten des Menschen in eine Richtung arbeiten und sich harmonisch in der Welt bewegen.

Freitags auf einem Markt in Jerusalem

Freitags auf einem Markt in Jerusalem. (© Matthias Hinrichsen)

Tefillin – biblischer Bezug

Im 5. Buch Mose, Kapitel 6, Verse 4-9 steht die Anweisung für das jüdische Volk:

Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. Darum liebt ihn von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller Kraft. Behaltet die Gebote im Gedächtnis, die ich euch heute verkünde! Prägt sie euren Kindern ein und sagt sie euch immer wieder vor – zu Hause und auf Reisen, wenn ihr euch schlafen legt und wenn ihr erwacht. Bindet sie euch zur ständigen Erinnerung an den Arm und auf die Stirn. Schreibt sie auf die Türpfosten eurer Häuser und auf die Tore eurer Städte. (mit freundlicher Genehmigung © Deutsche Bibelgesellschaft)

Tefillin-Ausgabe an der Klagemauer

Tefillin-Ausgabe an der Klagemauer. (© Matthias Hinrichsen)

Die Tora und und dementsprechend im Alten Testament für Christen ist das Wort Tefillin nicht erwähnt. In der Tora werden Phylakterien an der Stirn beschrieben, manchmal auch von einem „Erinnerungsmal zwischen den Augen“ und „Zeichen an der Hand“.

Tefillin – zweifach

Der Betende verwendet stets zwei Tefillin, einen für den einen Arm, den anderen für den Kopf. Dass beide gleich ausgeführt sind, ist eine bestimmte Zuordnung für Kopf oder Arm nicht notwendig. Der erste Tefillin wird um den schwächeren Arm, bei Rechtshändern um den linken und umgekehrt, gebunden. Es soll direkt auf der Haut aufliegen, insofern sind Kleidungsstücke vorher zur Seite zu schieben.

Erstmaliges Anlegen eines Tefillin
zum Bar-Mitzwa-Ritual

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