„Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ von Sarit Yishai-Levi
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„Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ von Sarit Yishai-Levi

Die Schönheitskönigin von Jerusalem. (Titelausschnitt)

Die Schönheitskönigin von Jerusalem. (Titelausschnitt)

JERUSALEM (im) – In Israel ist der Roman „Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ über 100 Wochen in den Bestsellerlisten gewesen. Ein guter Grund, es auch auf dem deutschen Literaturmarkt mit einer deutschen Übersetzung zu probieren. Der Aufbau-Verlag hat dazu Ruth Achlama engagiert, um ein literarisches Werk zu schaffen, das deutschsprachigen Lesern ein Vergnügen bereiten soll. Auf 618 Seiten erzählt Yishai-Levi eine historisch interessante Familiengeschichte in ihrem Debütroman vor dem Hintergrund der israelischen Geschichte, die von sich aus schon sehr wechselhaft ist.

Die Schönheitskönigin von Jerusalem. (Titelseite)

Die Schönheitskönigin von Jerusalem. (Titelseite)

Die Autorin stammt aus einer sephardisch-stämmigen Familie, das sind Juden aus Spanien und Portugal, die während der Inquisition durch die Kirche verfolgt wurde, nicht wenige flohen in den Norden, teilweise bis nach Dänemark. Der Roman über die fiktive Familie Ermoza, die ihre Wurzeln im spanischen Toledo hat, konzentriert sich auf die Frauen Rebekka, Merkada, Gabriela, Rosa und Luna. Keine von ihnen hat Glück in der Liebe, spannend in allen Facetten des Alltags erzählt von Yishai-Levi. Sie geht dabei über Jahrzehnte der Geschichte Israel, von der Entstehung des jüdischen Staates, seinem Kampf mit dem Rest der Menschheit, der vielen Menschen das Leben gekostet hat. Die Idee Theodor Herzls eines eigenen Staates wird in diesem Roman von der Familie als Protagonisten begleitet.

Die Geschichte: Seit Urgroßvater Rafael sich in eine blauäugige Aschkenasin verliebt hat, scheint ein Fluch auf der Familie Ermoza zu liegen: Über vier Generationen suchen ihre Frauen vergeblich dass Glück in der Liebe. Seit der Vertreibung der Juden aus Spanien im 15. Jahrhundert ist die Delikatessen-Familie Ermoza in Jerusalem ansässig. Doch niemals haben sich Familienmitglieder mit Aschkenasen, den russischen und osteuropäischen Juden, vermischt. Doch der Urgroßvater bricht ohne Rückkehr mit dem ungeschriebenen Gesetz der Familie. Der Beginn einer familiären Katastrophe in Liebes-Dingen. Auch der Versuch, durch die Blitz-Hochzeit mit einer Spaniolin das Unglück zu verhindern, schlägt fehl, denn er ist der Aschkenasin verfallen. Die Bemühungen der Erstgeborenen auf der Suche nach der Liebe sind von Misserfolg gekrönt. Erst die widerspenstige Gabriela endlich kann den Fluch brechen und überkommene Traditionen abzuschütteln.

„Strahlend, lebenslustig und wunderschön ist Luna Ermoza mit den grünen Augen. Doch ihre Ehe ist ein Desaster hinter perfekter Fassade, und für ihre Tochter Gabriela kann sie keinerlei Zärtlichkeit empfinden – wie einst ihre Mutter Rosa für sie. Denn während das Delikatessengeschäft Rafael Ermoza & Söhne im Jerusalemer Machane-Jehuda-Markt floriert, scheint auf den Frauen der Familie ein Fluch zu lasten, der ihnen das Glück in der Liebe verwehrt und sie verbittern lässt. Meisterlich verwebt Sarit Yishai-Levi das Schicksal vierer Generationen der sephardischen Familie mit den bewegtesten Jahrzehnten israelischer Geschichte.“ (Verlagsbeschreibung)

Die größte Tageszeitung Israels Haaretz beurteilt den Roman: „Wunderschön und umwerfend! Ein bezauberndes, bewegendes Buch, dessen Figuren mich weiter begleitet haben, als lebten sie noch heute in Jerusalem.“ Wer von der Haaretz geadelt wird, hat ein hervorragendes Werk vollbracht. Eine uneingeschränkte Empfehlung!

Die Autorin: Sarit Yishai-Levi ist 1947 in Jerusalem geboren. Seit mehreren Generationen wohnt die Familie bereits in dieser altehrwürdigen Stadt, die eine wechselhafte Geschichte über Jahrtausende prägt. Sarit Yishai-Levi ist Schauspielerin, Journalistin, Korrespondentin und Moderatorin. Ihr gelang nach der Herausgabe von vier Sachbüchern mit „Die Schönheitskönigin von Jerusalem“ ein Besteller auf dem israelischen Literaturmarkt.

Sarit Yishai-Levi
Die Schönheitskönigin von Jerusalem
Übersetzt von Ruth Achlama
Gebunden mit Schutzumschlag, 618 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-351-03631-7
22,95 Euro (Deutschland)

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