Carmel-Tunnel in Haifa während der Bauphase. (© David King
Carmel-Tunnel in Haifa während der Bauphase. (© David King/flickr

Carmel-Tunnel in Haifa während der Bauphase. (© David King/flickr „New Tunnel in Haifa“ CC BY 2.0)

Der Carmel-Tunnel ist mit 4,7 Kilometern Länge der längste in ganz Israel. Er wurde am 1. Dezember 2010 eröffnet und führt im Westen von Hof Hacarmel über das südliche Zufahrtsportal bis zur Checkpost-Kreuzung im Osten der Stadt. Zur offiziellen Eröffnungsfeier war auch Premierminister Benjamin Netanyahu zu Gast. Die Gesamtkosten des Bauwerks beliefen sich auf 1,5 Milliarden Shekel (310 Millionen Euro). Der Betreiber Carmelton rechnet durch den Carmel-Tunnel mit jährlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet rund 33 Millionen Euro.

Carmel-Tunnel – acht statt 45 Minuten

Der Bau des Carmel-Tunnels war notwendig geworden, weil der Verkehr innerhalb der Stadt zu kollabieren drohte. Autofahrer benötigten zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil morgens eine dreiviertel Stunde Fahrzeit, abends teilweise das Doppelte. Die Gesamtfahrzeit durch den Carmel-Tunnel soll nun um die acht Minuten liegen, insofern die Röhren frei befahrbar sind. Die gesamte Fahrt kostet für private Pkws bei einmaliger Benutzung umgerechnet 2,35 Euro (11,40 Shekel), öffentliche Fahrzeuge bezahlen das Dreifache, Lastwagen das Fünffache.

Carmel-Tunnel – 550 Arbeiter aus China

Die Ausschreibung für den Carmel-Tunnel erfolgte 17 Jahre vor Fertigstellung, der erste Spatenstich 14 Jahre davor. Für israelische Verhältnisse ist diese Bauzeit für Projekt dieser Größenordnung sensationell. Der Grund ist einfach: Im Jahr 2007 kamen 550 Tunnelarbeiter aus China, um die Pläne des israelisch-europäischen Planungsbüros umzusetzen. Mit einfachsten Methoden realisierten sie das Mammutprojekt mit chinesischem Fleiß und Unermüdlichkeit. Rund um die waren 180 Arbeiter an sieben Tagen der Woche am Werk und vollendeten den Carmel-Tunnel mit zwei Röhren fünf Monate vor dem geplanten Fertigstellungstermin.

Carmel-Tunnel – „grüner“ Tunnel

Nicht nur die frühe Fertigstellung, sondern auch die Ausstattung ist auf dem neuesten Stand der Technik. Die auch als “grüner” Tunnel bezeichnete Röhre unter der drittgrößten Stadt Israels hat der Natur Positives beschert oder ist vor großen Schäden bewahrt worden. So sind drei illegale Müllkippen beseitigt, 15.000 Blumenzwiebeln gepflanzt, gestörte Gebiete renaturiert worden und das oberirdische Verkehrsgeflecht von einer massiven Last befreit worden.

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