Ausweichflughafen für internationale Flüge gefordert
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Ausweichflughafen für internationale Flüge gefordert

Der Flughafen Ovda im Süden Israels soll als Ausweichlösung für Ben Gurion International Airport aktiviert werden, so der Wille israelischer Reiseveranstalter. (© Henrik Sendelbach/Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Der Flughafen Ovda im Süden Israels soll als Ausweichlösung für Ben Gurion International Airport aktiviert werden, so der Wille israelischer Reiseveranstalter. (© Henrik Sendelbach/Wikipedia „Das alte erste Terminal des zivilen Flughafens Eilat-Ovda im Jahr 2006“ CC BY-SA 3.0)

TEL AVIV (im) – Nachdem gestern Lufthansa mit allen Tochtergesellschaften und Airberlin für Mittwoch ihre Flüge von und nach Tel Aviv abgesagt haben, fordern israelische Reiseveranstalter einen Ausweichflughafen. Im Süden des Landes gibt es den kleinen Flughafen Avda, der vereinzelt für Touristik-Flieger genutzt wird. Die Flugzeuge der israelischen Airline Elal fliegen weiterhin nach regulärem Flugplan zum Internationalen Flughafen Ben Gurion, zumal die Passagiermaschinen mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet und die Piloten allesamt erfahrene ehemalige Militärpiloten sind.

Israelische Reiseveranstalter bringt die derzeitige militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und militanten Palästinensern in eine schwierige Lage. Nach dem Niedergang einer Hamas-Rakete in der Nähe des Internationalen Flughafens Ben Gurion nahe Tel Aviv, hatten sämtliche amerikanische Fluggesellschaften, Lufthansa, Airberlin und viele weitere westliche die Flüge ab Dienstagabend für mindestens 24 Stunden eingestellt.

Zum einen hat der offensichtliche Abschuss einer malaysischen Boeing über dem von Rebellen kontrollierten Gebiet in der östlichen Ukraine einige Fluggesellschaften stark sensibilisiert, zum anderen können sich die großen internationalen Airlines keine Gefährdung ihrer Passagiere erlauben. Denn diese alleine würde zu einem irreparablen Imageschaden führen, der sich wirtschaftlich sehr destruktiv auswirken kann.

Der Internationale Flughafen Ben Gurion ist Drehkreuz für alle Fluggesellschaften, die nach Israel fliegen. (© Matthias Hinrichsen)

Der Internationale Flughafen Ben Gurion ist Drehkreuz für alle Fluggesellschaften, die nach Israel fliegen. (© Matthias Hinrichsen)

Der Tourismus in Israel ist derzeit gefährdeter denn je. Schon die Gaza-Krise Ende 2012 brachte Einbußen durch Stornierungen oder Reiseverschiebungen. Seinerzeit gab es jedoch nicht diese immensen Anstrengungen Israels, die Strukturen der Hamas – sprich Waffen und Tunnelsysteme, die bis auf israelisches Territorium reichen – zu zerstören. Es wurde eine Waffenruhe vereinbart, die sukzessive durch den Abschuss von Raketen aus dem Gaza-Streifen auf Israel durch militante Palästinenser gebrochen wurde.

Die Entführung und Ermordung dreier israelische Jugendlicher in der Palästinensischen Autonomiebehörde bei Hebron, konnte der israelische Ministerpräsident nicht mehr akzeptieren. Nach seinen Aussagen muss er sein Volk vor Angriffen schützen, was mehr als legitim ist. Auf internationalen Druck verließ Israel ab Mitte August 2005 den Gaza-Streifen, auch in der Hoffnung, danach nicht mehr militärisch bedroht zu werden. In einer Abstimmung der Knesset sprachen sich 60 Abgeordnete für einen Abzug aus, 47 waren dagegen.

In den folgenden Jahren, insbesondere nachdem die Hamas im palästinensischen Machtbereich stark an Einfluss gewonnen hatte, wurde Israel erneut mit Tausenden Raketen bombardiert. Israel als demokratischer Staat versuchte unter Vermittlung durch die Amerikaner auf diplomatischem Weg, diesem Konflikt ein Ende zu setzen, damit seine Bevölkerung ohne Bedrohung leben konnte, machte umfangreiche Zugeständnisse, tauschte gar einen israelischen Soldaten (Gilad Shalit) gegen mehr als 1.000 palästinensische Inhaftierte.

Die Propaganda-Maschine der Palästinenser funktionierte stets besser als die israelische. So kam es unweigerlich zu der Annahme in der deutschen Bevölkerung, dass Israel als Reiseland gefährlich sei. Die Tatsachen konnten dieses über Jahre hinweg nicht bestätigen, doch gewalttätige Palästinenser nährten dieses Bild, dem sich viele westliche Medien unter dem Sensationsaspekt bedienten, zum Leidwesen Israels.

Hinter diesen medialen Kulissen, ist Israel schon längst in der westlichen Welt angekommen. Deutschland ist der drittgrößte Wirtschaftspartner des Landes, israelische IT-Unternehmen haben Weltruf, Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten mit ihren israelischen Kollegen eng zusammen, auch auf dem militärischen Sektor. Die Kriminalitätsrate liegt unter der deutschen, der israelische Shekel wird gegenüber dem Euro immer stärker, bekam der Besucher Anfang 2010 noch 5,60 Shekel für einen Euro, sind es derzeit nur noch 4,60 Euro, ein Abschlag von 18 Prozent in dreieinhalb Jahren. Der Aufschwung Israels wird nur durch die militanten Kräfte gebremst, aufhalten kann diesen jüdischen Staat niemand, denn er hat nach dem Holocaust gelernt, sich zu verteidigen.

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