Händler auf Nobelmeile verkauft illegal antike Schätze
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Händler auf Nobelmeile verkauft illegal antike Schätze

Inspektoren der israelische Altertumsbehörde beim Konfiszieren mutmaßlicher Raubgegenstände in dem Jerusalemer Souvenirgeschäft. (© Israelische Altertumsbehörde)

Inspektoren der israelische Altertumsbehörde beim Konfiszieren mutmaßlicher Raubgegenstände in dem Jerusalemer Souvenirgeschäft. (© Israelische Altertumsbehörde)

JERUSALEM (im) – In einem Souvenirgeschäft in Jerusalem wurden Hunderte von antiken Schätzen von der israelischen Altertumsbehörde beschlagnahmt. Der Händler in der Nobel-Einkaufsstraße Mamilla-Mall besaß keine Lizenz für den Handel. Es wird vermutet, dass es sich bei den Artefakten um Funde aus Raubgrabungen handelt. Sollten Touristen solche historischen Stücke erwerben und dann versuchen außer Landes zu bringen, drohen Geldstrafen von mehreren Tausend Euro und ein Einreiseverbot von mindestens zehn Jahren.

Diese Box mit römischen Dinaren wurde ebenfalls beschlagnahmt. (© Israelische Altertumsbehörde)

Diese Box mit römischen Dinaren wurde ebenfalls beschlagnahmt. (© Israelische Altertumsbehörde)

Seit März dieses Jahres sind Händler verpflichtet, sämtliche Altertümer, die sie zum Verkauf anbieten, per Computer zu verwalten, sodass die Altertumsbehörde den Handel überwachen und Missbrauch vorbeugen kann. So soll verhindert werden, dass illegale Funde nicht auf den Markt gelangen können. Israel bekämpft schon seit Jahrzehnten den illegalen Handel mit den wertvollen Zeitzeugen, doch erst jetzt haben sie die Möglichkeit, auch wirkungsvoll gegen Händler, wie in diesem Fall geschehen, vorzugehen.

Wertvolle antike Tongefäße hat der Händler versucht illegal zu veräußern. (© Israelische Altertumsbehörde)

Wertvolle antike Tongefäße hat der Händler versucht illegal zu veräußern. (© Israelische Altertumsbehörde)

Der Verantwortliche für den Antiquitäten-Handel bei der israelischen Altertumsbehörde Dr. Eitan Klein sagt: „Vor diesen neuen Regelungen war es mehr wie ein Wunder, wenn wir illegale Ware finden konnten. Die Händler beklagten sich immer über schwachen Umsatz. Dieses korrespondierte aber nicht mit der Tatsache, dass die Geschäfte Jahrzehnte am Markt waren.“ In der Praxis sei den Behörden klar gewesen, dass hier wertvolle Artefakte, die aus Raubgrabungen in Israel und auch aus anderen Ländern stammten, illegal an Meistbietende verkauft wurden, so Klein weiter. Die Aktivitäten in dem Laden in der Mamilla Mall sei nur ein kleiner Teil eines großen illegalen Netzwerkes.

Die antiken Münzen wurden gerne in solchen dekorativen Holzboxen verkauft, die insbesondere gutgläubige Touristen angesprochen haben dürften. (© Israelische Altertumsbehörde)

Die antiken Münzen wurden gerne in solchen dekorativen Holzboxen verkauft, die insbesondere gutgläubige Touristen angesprochen haben dürften. (© Israelische Altertumsbehörde)

Touristen wird dringend empfohlen, keine Antiquitäten oder antiken Gegenstände zu erwerben oder auszuführen. Als Besucher kann man nicht erkennen, ob es sich um illegale oder offizielle Ware handelt. Dieses gilt umso mehr bei Läden, die angeblich offizieller Händler sind.

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