Der 12-jährige Chaim Paskez aus Budapest, ein moderner und lebensfroher Junge, hat sich entschieden, sein Leben dem Studium und der Ausübung seiner Religion zu widmen. (Foto: ZDF und Alexander Gheorghiu; Boekamp und Freunde )

Der 12-jährige Chaim Paskez aus Budapest, ein moderner und lebensfroher Junge, hat sich entschieden, sein Leben dem Studium und der Ausübung seiner Religion zu widmen. (Foto: ZDF und Alexander Gheorghiu; Boekamp und Freunde )

Dokumentarfilm von Benjamin Cantu, Deutschland 2007 – 3sat
Länge: 29 Minuten
Spielfilm: Kindheit/Jugend

Der 13-jährige Chaim Paskez lebt mit seinen Eltern und vier jüngeren Schwestern in Budapest. Seine Familie gehört zu den wenigen noch streng orthodox lebenden Juden der Stadt. Obwohl die jüdische Gemeinde Budapests heute wieder wachsende Mitgliederzahlen verzeichnet und immer mehr junge Juden zu ihren Wurzeln zurückfinden, bleibt ein Aufblühen der orthodoxen Gemeinde aus.

Chaim nimmt seinen Glauben sehr ernst, ihn zu praktizieren, sieht er als seinen wichtigsten Lebensinhalt an. Jeden Morgen fährt er mit seinem Vater Zev schon vor Sonnenaufgang in die Synagoge zum gemeinsamen Morgengebet. Erst danach geht Chaim, wie alle anderen Kinder, in die Schule. Den Nachmittag verbringt der Junge im orthodoxen Gemeindezentrum im ehemaligen jüdischen Ghetto der Stadt, um den Talmud zu studieren.

Chaim hat sich entschlossen, ein jüdisches Jungenkolleg zu besuchen, um weitere Fortschritte machen zu können. Die für ihn erreichbare nächste „Jeshiwa“ befindet sich jedoch 300 Kilometer von zu Hause entfernt in Wien. Das heißt für den Jungen, die Geborgenheit der Familie, insbesondere die Verbundenheit mit seinem Vater, aufzugeben und sich ganz der Ausübung seines Glaubens zu widmen.

Benjamin Cantu, der selbst aus einer jüdischen Familie stammt, hat Chaim ein halbes Jahr lang mit der Kamera begleitet. Durch seine natürliche und unbeirrte Art gewährte Chaim Einblick in den Alltag seines jüdisch-orthodoxen Lebens. Benjamin Cantu wurde 1978 in Budapest geboren. Von 2000 bis 2003 absolvierte er ein Studium im Fachbereich Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg, daran schloss sich bis 2006 ein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin an. Neben mehreren kurzen Dokumentarfilmen drehte Benjamin Cantu 2006 für ZDF/Arte den Film „Die Dohány Synagoge“.

„Die Welt gehört Chaim“ ist ein Beitrag der 3sat-Dokumentarfilmreihe „Fremde Kinder“, die sich Jungen und Mädchen bis zu 14 Jahren aus allen Ländern der Welt in ihren oftmals schwierigen Lebenssituationen widmet, für sie Partei ergreift und ihnen eine Stimme verleiht.

 

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