13. Internationales Klezmer Festival in Fürth
Abraham Inc. spielen auf dem 13. Internationalen Klezmer Festival Fürth vom 9. bis 18. März 2012. (© Jon Wasserman)
FÜRTH (im/kf) – Vom 9. bis 18. März wird die dreizehnte Auflage des Internationalen Klezmer Festivals mit fantastischen Newcomern und internationalen Weltstars gefeiert. Die Beliebtheit ist ungebrochen – kein Wunder, zählt Fürth inzwischen neben Toronto und Krakau weltweit zu den drei renommiertesten Hochburgen der Klezmer-Festivals. Und so kann sich das Publikum auch in diesem Jahr wieder auf ein volles Konzertprogramm mit über 125 Musikern aus 15 Nationen in knapp 30 Konzerten freuen. Dazu werden diverse Workshops angeboten: Musikworkshops am 10. und 11. März und Jiddischer Tanz vom 16. bis 18. März.
Die Klezmatics (USA) etwa, maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Klezmermusik ihr Revival überhaupt erleben durfte, lassen es sich nicht nehmen, ihr 25. Bühnenjubiläum mit dem Fürther Publikum zu feiern (Sa, 17.3.). Eine ähnliche Karriere bahnt sich möglicherweise bei The Heart & The Wellspring (ISR / Mi, 14.3.) an: Durch ihre vielgelobte Gabe, alten chassidischen Weisen neues Leben einzuhauchen, gehören sie derzeit zu den gefragtesten Nachwuchsbands der Szene. Mit dem Besuch von Abraham Inc. (USA/CAN) zum Abschluss des Festivals (So, 18. März) kann sich Fürth auf ein Klangfeuerwerk der Extraklasse gefasst machen. Ein echter Glücksgriff für die Organisatoren ist diese 10-köpfige Formation um Klezmer-Urgestein David Krakauer (Klarinette), Funk-Legende Fred Wesley (Posaune) und den Beat-Architekten, DJ und Multiinstrumentalisten SoCalled. So funky und hip klang Klezmer noch nie. Die Symbiose überrascht und zeigt einmal mehr, wie sicher die Klezmermusik im 21. Jahrhundert gelandet ist!
The Heart & The Wellspring gastieren ebenfalls auf dem 13. Internationalen Klezmer Festival Fürth vom 9. bis 18. März 2012. (© Klezmer Festival)
Zukunftsweisend war das Internationale Klezmer Festival Fürth seit jeher. Denn der einzigartige, frische und hochkreative Umgang mit der musikalischen Tradition, den viele junge Ensembles durch die Beeinflussung moderner Musikrichtungen pflegen, stellt doch die Lebendigkeit des gesamten Genres unter Beweis. Zu ihnen gehört auch die russische Klezmer-Festtags-Blaskapelle Opa! (Fr, 16.3.), deren Mischung aus Russian Reggae, Soviet Pop und satten Beats SEEED-Fans glücklich machen wird. Perfekter kann für die anschließende Klezmer-Disko – wie immer mit DJ Yuriy Gurzhy (D) – nicht vorgeglüht werden.
Wilde Eigenkompositionen gibt es auch von KlezmaFour aus Polen (Do, 15.3.). Sie haben mit ihrem rasanten Auftritt beim letzten Klezmer Festival bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer sie nicht verpassen will, muss sich beeilen – es sind nur noch wenige Restkarten erhältlich. Die wildeste Truppe des diesjährigen Festivals ist wohl Ramzailech (ISR / Sa, 17.3.). Der Titel ihres Debütalbums lautet „Hardcore Klezmer“ – und der Name ist Programm! Während E-Gitarre und Schlagzeug den Rhythmus vorgeben, ertönen in der Klarinette doch unüberhörbar traditionelle Klezmer-Bögen. Die Clubs in Tel Aviv und Jerusalem sind jedenfalls seither im Klezmer-Fieber.
Erstmals kommen auch die jüngsten Klezmer-Fans ganz auf ihre Kosten: Das Duo nu (D) lässt am Samstag, dem 17.3. in seinem Kinderprogramm „Was kann wachsen ohne Regen?“ Geschichte und Kultur der osteuropäischen Juden auf herrlich leichte Weise lebendig werden. Auch das „Tantshoyz!“ (Sa, 17.3.) hat Premiere – ein echter jiddischer Tanzabend mit exzellenter Live-Musik von Trio Yas (D/GB) und der Möglichkeit, sich an traditionellen Tanzformen wie Freylekhs, Bulgars und Shers auszuprobieren. Jeder ist willkommen, der Eintritt ist frei; ebenso beim bereits altbekannten und vielgeliebten Lokalpodium (Sa, 17.3.) – der Plattform für regionale Klezmer-Bands in der Gustavstraße und dem Workshop-Abschlusskonzert am Sonntag, 11.3. – diesmal mit professioneller Unterstützung durch das Trio Yas (D/GB).
An beiden Wochenenden gibt es wieder Stadtspaziergänge der Tourist-Information sowie Führungen durch das Jüdische Museum. Das Kino Uferpalast zeigt durchgehend Filme zum Thema „Jüdisches Leben“. Die Anmeldefrist für die Workshops (Musik und Tanz) ist zwar bereits abgelaufen, es sind aber noch ein paar Rest-Plätze verfügbar.
Für Fans der Klezmermusik gibt es erneut die bewährte KlezmerFestivalCard zu € 23,-/18,- (erm.), deren Besitz zu einer Ermäßigung von 50% für eine Karte je Konzert berechtigt.
Das ausführliche Programmheft liegt aus. Karten an allen bekannten VVK-Stellen und unter www.ticketonline.de
