Der Struwwelpeter in Jerusalem
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Der Struwwelpeter in Jerusalem

Zahlreiche

Zahlreiche „Struwwelpeter“-Sehenswürdigkeiten sind in Jerusalem zu sehen. (© Israel Museum, Jerusalem)

JERUSALEM (im) – Eine Sonderausstellung im Israel Museum in Jerusalem zeigt noch bis 1. Februar 2012 „Der Struwwelpeter“ mit dem Untertitel „Vom Leben inspiriert – ein Benutzerhandbuch“. Struwwelpeter ist der Titel eines Kinderbuchs des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann, das im Jahr 1845 erschienen ist und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Die Ausstellung zeigt Kopien von „Struwwelpeter“ in einer unendlichen Vielfalt von Sprachen und Bearbeitungen, darunter frühe und seltene Ausgaben.

Original Buchdeckel eines Struwwelpeter-Buches.

Original Buchdeckel eines Struwwelpeter-Buches.

Die Ausstellung befindet sich in der Jugendecke des Israel Museums und hält Kindern spielerisch einen Spiegel vor. Für manche jungen Besucher mag es vielleicht auch Inspiration sein, dem Struwwelpeter nachzueifern – Besuch auf eigene Gefahr!

Die Geschichten haben einen kleinen Rebellen als Titelfigur, der das Nervenkostüm seiner Eltern ins Unermessliche beansprucht. Der „Struwwelpeter“ gehört zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbüchern. Angefangen hatte alles, als Hoffmann ein Weihnachtsgeschenk suchte. Das beschreibt er 1871 in der Zeitschrift „Gartenlaube“ so: „Gegen Weihnachten des Jahres 1844, als mein ältester Sohn drei Jahre alt war, ging ich in die Stadt, um demselben zum Festgeschenke ein Bilderbuch zu kaufen, wie es der Fassungskraft des kleinen menschlichen Wesens in solchem Alter entsprechend schien. Aber was fand ich? Lange Erzählungen oder alberne Bildersammlungen, moralische Geschichten, die mit ermahnenden Vorschriften begannen und schlossen, wie: ‚Das brave Kind muss wahrhaft sein‘; oder: ‚Brave Kinder müssen sich reinlich halten‘ usw.“

Also nahm er sich ein leeres Schreibheft und beschloss, seinem Sohn ein Bilderbuch selbst zu schreiben und zu zeichnen. Nachdem es auch im Bekanntenkreis ein „Bestseller“ wurde, publizierte sein Freund Verleger Zacharias Löwenthal dieses Heft in Buchform und nannte es ab der vierten Auflage „Struwwelpeter“.

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