Neue Torarolle in Hannover eingeweiht
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Neue Torarolle in Hannover eingeweiht

Die beiden Stifter der neuen Torahrolle David und Alexander Granovskiy (mit Kippa) mit beim Schreiben der letzten Buchstaben. (Foto: IsraelMagazin)

Die beiden Stifter der neuen Torarolle David und Alexander Granovskiy (mit Kippa) mit beim Schreiben der letzten Buchstaben. (Foto: IsraelMagazin)

HANNOVER (im) – Am Dienstagabend wurde die erste eigene Torarolle für das Jüdische Bildungszentrum Chabad Lubawitsch in Hannover mit mehr als 300 Gästen in großem festlichen Rahmen eingeweiht. „Die Torah ist Leben“, sagte Rabbiner Benjamin Wolff, der das Bildungszentrum leitet. Er hatte auch Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil, den Präsidenten des Niedersächsischen Landtages Hermann Dinkla und den niedersächsischen Justizminister Bernd Busemann zu diesem Festakt geladen. Aus gutem Grund, denn diese kostbare Torarolle ist zum Wohl der Bewohner Hannovers bestimmt, so Wolff und gebe zudem spirituelle Kraft. Nach dem jüdischen Kalender fand die Einweihung am 23. Adar II 5771 statt.

Gestiftet wurde die handgeschriebene Torarolle (Sofer Tora) von den Brüdern David und Alexander Granovskiy zu Ehren ihrer Eltern. Sie möchten so auch an ihre Familienmitglieder erinnern, die während der NS-Zeit ermordet wurden. Busemann sagte in diesem Zusammenhang: „Es ist mir persönlich und der niedersächsischen Landesregierung ein Anliegen, dass sich jüdisches Leben in Niedersachsen wieder fest verwurzelt.“ In der Region Hannover leben derzeit rund 5000 jüdische Mitbürger, in ganz Niedersachsen sind es annähernd 9000, Tendenz weiterhin steigend. Noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden nur einige Hundert gezählt.

Einige der Gäste, unter anderem auch die drei öffentlichen Repräsentanten, durften unter der Führung von Rafael Lerer, jeweils einen Buchstaben hinzufügen. Lerer ist ausgebildeter Toraschreiber – ein sogenannter Sofer – hat die Torarolle in Israel fast vollständig vorbereitet und ist dann mit ihr nach Hannover gekommen. Als dann das letzte Wort geschrieben war, alle fünf Bücher Mose ergeben die Tora, standen 304.805 Buchstaben auf dem eigens für diesen Zweck hergestellten Pergamentseiten. Sie ist in mit genau denselben Worten geschrieben, wie die Torah von Mose 3300 Jahre zuvor. In Synagogen wird weltweit mindestens viermal pro Woche aus der Torah gelesen. Sie diene auch, um Moral und Werte zu halten, so Rabbiner Wolff.

Beim anschließenden Tanz mit der Tora hatte jeder Gelegenheit, sie aus nächster Nähe zu betrachten – und auch zu berühren. Das anschließende Festmahl mit einer großen Auswahl an jüdischen Spezialitäten und ein Konzert des Sängers Yoni Shlomo, einem herausragenden Interpreten chassidischer Musik, gaben dem Fest einen würdigen Rahmen.

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