7000 Jahre alte Wohnhäuser in Jerusalem gefunden
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7000 Jahre alte Wohnhäuser in Jerusalem gefunden

Klein, aber sehr bedeutend: 7000 Jahre alte Perle. (© Ronit Lupu/IAA)

Klein, aber sehr bedeutend: 7000 Jahre alte Perle. (© Ronit Lupu/IAA)

JERUSALEM (im) – Im Norden Jerusalems wurden jetzt Überreste einer 7000 Jahre alten antiken Siedlung gefunden – ein bedeutender Fund in dieser Region. Die archäologischen Funde zeigen, dass sich schon während der Kupfersteinzeit Menschen in dieser Region niedergelassen haben. Diese kamen zutage, als eine Straße in Shufat verlegt werden sollte, worauf die Israelische Altertumsbehörde (IAA) aktiv wurde. Der Ausgrabungsleiter Ronit Lupu sagt: „Nach Abschluss der Ausgrabungen in Shufat, ist es ganz offensichtlich, dass es eine blühende Siedlung in der Gegend von Jerusalem in der Antike gab.“

Grabungsleiter Ronit Lupu von der IAA neben den Überresten des 7000 Jahre alten Hauses. (© Assaf Peretz/IAA)

Grabungsleiter Ronit Lupu von der IAA neben den Überresten des 7000 Jahre alten Hauses. (© Assaf Peretz/IAA)

7000 Jahre zivilisatorische Funde

Gefunden und für die Nachwelt erhalten werden konnten zwei Wohnhäuser mit gut erhaltenen Überreste verschiedener Anlagen sowie Tongefäße, Werkzeuge aus Feuerstein und eine Basaltschüssel enthält, die alle typisch für die Zeit seien. Nach Auskunft der Archäologen, wurden die Gebäude für eine „beträchtliche Zeit“ verwendet. Die Entdeckung stelle eine sehr wichtige Ergänzung zur Forschung über Jerusalems Vergangenheit mitsamt der Umgebung dar, so Lupu weiter. Unter den Artefakten sind Keramik, Feuersteine, kleine Sichelmesser für die Getreideernte, sowie Meißel, Bohrer und Ahlen für den Bau von Häusern. Einen Hinweis auf Schmuck gab es durch eine Perle aus Karneol, die entweder selbst hergestellt oder importiert wurde.

Die handwerklich sehr geschickt gearbeitete Basaltschüssel, die möglicherweise als Mörder verwendet wurde. (© Assaf Peretz/IAA)

Die handwerklich sehr geschickt gearbeitete Basaltschüssel, die möglicherweise als Mörder verwendet wurde. (© Assaf Peretz/IAA)

Handwerklich sollen die seinerzeit lebenden Menschen relativ fortschrittlich gewesen sein, was sich anhand von ausgegrabenen Schleifwerkzeugen, Mörser, Stößel und einer Schale aus Basaltgestein nachweisen ließe. Die Mitarbeiter der Israelischen Altertumsbehörde erhoffen sich auch Erkenntnisse über die Ernährungsgewohnheiten der damaligen Bewohner und werden gefundene Knochen von Schafen, Ziegen und anderen Tieren untersuchen.

Dr. Omri Barzilai, Leiter der frühgeschichtlichen Periode bei der IAA, sagt: „Besiedelungen während der Kupfersteinzeit sind uns in der Negev-Wüste, der Küstenebene, Galiläa und auf dem Golan bekannt, in den Judäischen Bergen und Jerusalem hingegen jedoch fast gar nicht. Zum ersten Mal, haben wir bedeutende Überreste von vor 7000 Jahren entdeckt.“

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